Planung: 2004/2005, Fertigstellung: 2006
Infolge einer Machbarkeitsstudie im Rahmen eines InterregIIA-Projektes,
die die Anerkennung einiger Hochmoore des Waldviertels als "Feuchtgebiete
von internationaler Bedeutung" erwirkte, wurde 2003 ein Wettbewerb
zur Errichtung des "UnterWasserReichs Ramsar", eines Besucher-
und Forschungszentrums in Schrems ausgelobt, aus dem das in Horn ansässige
Büro AH3 und DI Gerhard Prähofer als Sieger hervorgingen.
Der Name "Ramsar" bezieht sich auf eine Umweltschutzkonvention
zum Thema Feuchtgebiete, die 1971 in der iranischen Stadt gleichen Namens
unterzeichnet worden war.
Ziel des Zentrums ist es, Besuchern aller Altersgruppen und Bildungsschichten Einblick in die Welt des Wassers sowie in die faszinierende Flora und Fauna von Feuchtgebieten zu geben.
Der schlichte, sichelförmige Baukörper aus Sichtbeton (dunkelgrau eingefärbt), Glas und Holz fügt sich subtil in den Landschaftsraum des angrenzenden Freigeländes. Nach der Durchquerung eines Gräsermeeres beeindruckt der Eingangsbereich, dessen Bodenniveau sich barrierefrei auf der Ebene des Wasserspiegels des angrenzenden Teiches befindet. Das Gebäude scheint mit dem Gewässer verschmolzen. Der gebäudenahe Teil der eintrittspflichtigen Außenanlage besteht aus einer Abfolge von puristisch gestalteten Pflanzterrassen, in denen die Pflanzengemeinschaften der einzelnen Verlandungszonen von Stillgewässern anschaulich präsentiert werden. Sie werden durch einen Holzsteg erschlossen. In größerer Entfernung vom Hauptgebäude werden die Formen weicher und runder, eine naturnahe Gestaltung soll die optische Eingliederung in die umgebende Landschaft erleichtern. Weitere Attraktionen sind ein Fischottergehege und drei Floßabschnitte zur Erkundung der Ufer, von denen einer durch einen im Wasser stehenden Weidentunnel führt.
Seit einer Adaption der Gestaltung der Pflanzterrassen im Jahr 2013 ist das Erleben der Pflanzengesellschaften durch die Anlage von weiteren Stegen und einem „Natur im Garten“-Schaugarten noch intensiver möglich.